Vorwort

Die Gesunderhaltung eines Organismus fängt bereits bei der Ernährung an. Mit ungesunder Ernährung sind weder körperliche Höchstleistungen noch hohes Alter zu erwarten.
Leider ist es in der Ernährung unserer Tiere um ein Vielfaches leichter (oder bequemer) den Napf mit Fertigfutter zu füllen, als sich eingehend mit dem Thema gesunde Ernährung zu beschäftigen - die meisten Tierhalter reichen diese Verantwortung an die Futterindustrie weiter.
"Zivilisationskrankheiten" wie Krebs, Hautprobleme, Pankreatitis, Allergien, Leber- und Nierenleiden, Immunschwäche  etc. sind in dieser getreidelastigen  Ernährung mit Industriefutter begründet, die sich in etwa Mitte des letzten Jahrhunderts durchgesetzt hat. Immer mehr Hunde sind davon betroffen. Wissenschaftliche Studien beweisen mittlerweile, dass die zunehmend kränkelnde Hundepopulation unbedingt mit der inflationären Entwicklung auf dem Fertigfutter-Markt der letzten 50 - 60 Jahre einhergeht.
 
Um eine völlige Umstellung seiner Ernährung zu vollziehen benötigt ein Organismus
ca. 10.000 Jahre der Evolution und mehr - der Hund hatte nur etwa 60 Jahre um sich
auf das getreidehaltige Futter der "Neuzeit" einzustellen und zahlt nun die Zeche!
Fertigfutter ist einer der Hauptverursacher des schlechten Gesundheitszustands unserer Hunde!
Das Bestreben der Futterindustrie ist nicht wie propagiert das Wohlergehen unserer Hunde sondern möglichst hoher Profit - es sind Wirtschaftsunternehmen, keine Einrichtungen des Tierschutzes! 
B.A.R.F. ist die Alternative, ABER ... B.A.R.F. lässt sich nicht erzwingen:
Manche Hunde vertragen bestimmte Lebensmittel nicht mehr, andere verschmähen nach jahrelanger Ernährung mit Geschmacksverstärkern und Lockstoffen natürliche Produkte wie Fleisch, Gemüse oder Obst in roher Form. Andere wiederum vertragen keine Knochen oder aber nur gekochtes Futter.
Die Umstellung auf B.A.R.F. sollte Hunden, die bereits über Jahre mit Industriefutter versorgt wurden, deshalb langsam und schrittweise schmackhaft gemacht werden UND bei Unverträglichkeiten oder Inakzeptanz überdacht werden - B.A.R.F lässt sich nicht erzwingen!
 
 

Was bedeutet B.A.R.F.?


Ian Billinghurst
Ian Billinghurst

Die "neuzeitliche" und gängigste Erklärung für B.A.R.F ist " Bone And Raw Food " (Knochen und rohes Futter). Ursprünglich hieß BARF jedoch " Borne Again RawFeeders ", was sich am ehesten mit "wiedergeborene Rohfütterer" übersetzen lässt. Die US-Amerikanerin Debbie Tripp benutzte Ende der 1990er Jahre als erste diese Umschreibung, um die völlige Kehrtwendung in Sachen Hundeernährung zu verdeutlichen - weg vom industriellen Futter und hin zur natürlichen, frischen und selbst zusammengestellten Nahrung ihrer Hunde.

Deutsche Barfer haben jedoch längst eine eigene, eingedeutschte, Erklärung kreiiert und parat: Biologisch Artgerechtes RohFutter! 

Egal wie man den Begriff BARF nun erklären will, gemein ist den Anhänger dieser Fütterungsbewegung...

den Hund mit rohem Fleisch und fleischigen Knochen, frischem Gemüse, Salat und Obst (teilweise auch mit Getreide) sowie Kräutern, hochwertigen Ölen und Zusätzen möglichst nahe am Vorbild des wild lebenden Wolfes, dem Stammvater aller Hunde, gesund und natürlich zu ernähren. 

 

Als Erfinder bzw. Begründer der BARF-Bewegung gilt jedoch der australische Tierarzt Ian Billinghurst, der während seiner Studienzeit in den 1970er Jahren die Zusammenhänge zwischen "Zivilsationskranheiten" von Hunden und Fertigfutter erkannte und erforschte. Fertigfutter war damals in Australien nicht so weit verbreitet und Hunde wurden meist mit rohen Fleischknochen und Küchenresten ernährt - seine Patienten waren jedoch überwiegend die mit Fertigfutter ernährten Tiere. Seine Erfahrungen über die Rohfütterung verfasste er Anfang der 1990er Jahre in einem umfassenden Buch über die Hundeernährung.

 

Barfen iss jedoch kein neuer Trend sondern vielmehr und eigentlich die am längsten in der Mensch-Hund Geschichte praktizierte Fütterungsmethode - Fertigfutter kam erst in den 1930er Jahren (Nassfutter) oder in den 1960er Jahren (Trockenfutter) in Mode!

 


Lohnt sich denn der Umstieg auf B.A.R.F.?


Die BARF-Bewegung findet in Deutschland eine zunehmend größere Anhängerschaft. Während Kritiker u.a. gesteigerte Aggressivität der roh gefütterten Hunde anprangern (völliger Schwachsinn), ist BARF für die Befürworter vor allem eines: die einzig wahre Fütterungsmethode um seine(n) geliebten Vierbeiner gesund und natürlich zu ernähren.

Ich selbst habe in meiner nun über 20-jährigen "Hundelaufbahn" alles durch - vom Dosenöffner über Selbstkocher bis hin zum Rohfütterer - wobei letzteres meiner Meinung nach alternativlos ist!

Wer es einmal probiert und sich mit BARF nicht nur oberflächlich befasst hat, der wird das Thema Fertigfutter endgültig ad acta legen.

Also, aus meiner Sicht...JA., DER UMSTIEG AUF BARF LOHNT SICH definitiv ! 

 

BARF erscheint auf den ersten Blick kompliziert, undurchsichtig und aufwendig ... aber BARF ist weder eine Wissenschaft noch eine Religion - BARF ist nichts anderes als Hunde gesund und ausgewogen zu füttern.

 


Nur mal am Rande und als Gedankenspiel: Warum werden eigentlich Kollege Löwe, Tiger & Co in Tierparks und Zoos auch in der heutigen Zeit noch immer mit rohem Frischfleisch versorgt? Wäre die Beschaffung, Lagerung und Fütterung nicht wesentlich günstiger und einfacher, müssten die Pfleger nur den Sack TroFu herankarren...?

 

niemand käme auf die Idee, ihr einen Sack TroFu nin zu stellen!
niemand käme auf die Idee, ihr einen Sack TroFu nin zu stellen!

Was aber ist so schlecht am Fertigfutter?


Schließlich sind doch gerade die so genannten PREMIUM-Futter speziell auf die Bedürfnisse unserer Vierbeiner abgestimmt, enthalten alles was ihr Organismus benötigt um gesund und vital zu bleiben - oder etwa doch nicht?

Nun, um dieses komplexe Thema zu erörtern, muss man schon etwas weiter ausholen. Sicher sollte man nicht von vornherein alles verteufeln, was industriell hergestellt wurde - für mein Dafürhalten jedoch gibt es kein gutes Fertigfutter, nicht das günstige aus dem Discounter und auch nicht der 15 kg Sack für 90 Euro vom "Premium-Hersteller". Und zwar aus folgenden Gründen:


1.) Fleischlischer Anteil

Der Hund ist ein KARNIVOR - zumindest ist sein Verdauungstrakt wie der eines Karnivoren ausgelegt (der Hund ist eher ein Omnikarnivor, sozusagen ein Fleisch bevorzugender Mischfresser) - was nichts anders bedeutet, als dass seine Nahrung zum größten Teil aus Fleisch bestehen sollte. Seine Verdauung ist grundsätzlich auf die Verwertung von Fleisch und anderen tierischen Rohstoffen ausgelegt. In gängigen TroFu-Marken werden jedoch bis zu 90 % (!!!) pflanzliche Rohstoffe verarbeitet. Diese Massen an ungeeigneter Nahrung kann vom Magen eines Hundes nicht oder nur unzureichend verarbeitet werden - um die Magensaft-Produktion anzuregen fehlt der "Schlüsselreiz" Fleisch, die Verdauung ist langsamer und bietet Nährboden für Bakterien. Die Folgen sind Fehlgährungen, Parasiten und Durchfall. Die Bauchspeicheldrüse ist mit der Menge an Getreide ebenfalls überfordert, kann nicht genug Enzyme bilden, die zur Verarbeitung dieser Nahrung benötigt werden, was zu einer krankhaft vergrößerten Pankreas führen kann.

2.) Lange Haltbarkeit

Um es haltbar zu machen, werden die Bestandteile von industriell hergestelltem Futter (gilt für Nass- und Trockenfutter, auch bei kaltgepresstem TroFu) stark auch erhitzt. Dabei gehen wertvolle Inhalts- und Nährstoffe, Vitamine, Enzyme,  essentielle Fettsäuren und Aminosäuren verloren bzw. werden unbrauchbar.

Das Ausgangsmaterial kann aus noch so guten Rohstoffen bestehen, spätestens im Laufe der Produktion wird daraus minderwertige Ware.

Zusätzlich enthält industrielles Futter in der Regel massenweise Konservierungsstoffe. Die Kennzeichnung "Ohne Konservierungsstoffe" kann trotzdem angebracht werden, wenn die Konservierungsstoffe nicht selbst hinzugefügt wurden, also bereits beim Einkauf der Rohstoffe enthalten waren. Ebenfalls gängige Methode ist es, die Bezeichnung "EWG-Zusatzstoffe" anzugeben. Zu diesen Antioxidantien gehören Stoffe, dessen Anwendung im Humanbereich verboten sind, da sie Allergien, Nerven- und Leberschäden verursachen.


3.) Die Deklaration der Zutaten / Inhaltsstoffe

Der Gesetzgeber verschafft der Futtermittelindustrie einen sehr großen Spielraum, was die Deklaration des Futters angeht. Eine echte Aufschlüsselung der Rohstoffe muss nicht angegeben werden, der Verbraucher wird bewusst - aber legal - getäuscht.

Mit zu den beliebtesten "Geschmacksrichtungen" gehört Lamm & Reis, fast jeder "Premium-Hersteller" bietet ein solches Produkt an. Wie üblich steht die Fleischsorte an erster Stelle, was dem Verbraucher sugeriert..."hier ist mehr Fleisch als Reis enthalten". Ist das so? Als Referenz-Produkt nehme ich hier mal das zuletzt von mir gefütterte TroFu unter die Lupe - ein amerikanisches Premium-Produkt (12 kg-Sack zu 69,- €), das in Lizenz in Frankreich hergestellt wird:


Zusammensetzung des TroFu:

  • Entfettetes Lammtrockenfleisch (26%) 
  • Reis (26%)
  • Braunreis, Maisprotein, Geflügelfett (4%)
  • getrocknete Rübenfaser,
  • Leberhydrolysat,
  • Sonnenblumenöl, Natriumchlorid,  
  • Kaliumchlorid, pflanzliche Ballaststoffe,
  • Dicalciumphosphat,
  • Magnesiumphosphat, Fischöl (0,3%)
  • Trockenalgen, Rosmarin-Extrakt.
  • Natürliche Inhaltsstoffe: Reis und
  • Trockenalgen

 

 

Der gesamte tierische Anteil addiert sich demnach gerade mal auf etwa 31 % (Lammfleisch und Geflügelfett, Fischöl), pflanzliche Rohstoffe hingegen belaufen sich auf etwa 40 %.

Wer jedoch unter dem Begriff Lammfleisch auch Lammfleisch vermutet, liegt schon wieder falsch. Unter diesem Begriff werden alle Erzeugnisse, auch Schlachtabfälle (tierische Nebenerzeugnisse) verwendet. Dies kann alles sein, von hochwertigen Innereien bis hin zu Hufen, Hörner und sogar Urin.


4.) Bezeichnung "Alleinfutter"

Was heisst "Alleinfutter"? Alleinfutter sind Futtermittel, welche die Tiere abhängig von ihrer Art, ihrem Alter und der Nutzungsrichtung mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen ... d.h., dass jeder einzeln benötigte Nährstoff in genau der benötigten Menge für jedes individuelle Tier passend seinem individuellem Bedarf im Futter enthalten sein müsste. Dies dürfte kaum möglich sein!

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sagt klar, dass ein Alleinfutter für Menschen NICHT möglich sei - im Umkehrschluss müsste das dann bedeuten, dass Bedarfsberechnungen für Tiere besser erforscht sind als die der menschlichen Bevölkerung? Kaum anzunehmen!

Fehlt nur eine Komponente oder ist sie im falschen Maß vorhanden, wird der Organismus bei dauerhafter Fütterung geschädigt.

 


Was sind die Bestandteile eines BARF-Menüs?


Warum

Zusatz-

stoffe?

Vorrangiges Ziel beim barfen ist den Hund mit dem "Nachbau" eines kompletten Beutetieres zu ernähren. Die wenigsten von uns können (oder möchten) ihren Hunden ganze Tiere anbieten. Somit bietet sich das "Baukastensystem" BARF als einzig natürliche Alternative an.

Verabschieden sollten wir uns aber von dem, was uns die Futtermittelhersteller immer wieder versuchen einzubleuen: "Das ausgewogene Verhältnis aller benötigten Nährstoffe muss in JEDER Mahlzeit gegeben sein." Kein Geschöpf auf dieser Erde, auch nicht der Mensch, ist in der Lage sich auf diese Weise zu ernähren - der Nährstoffbedarf deckt sich über einen längeren Zeitraum. Alles andere ist absurd und nicht praktikabel.

 

Der Hund zählt zwar zu den Karnivoren (Fleischfressern), ist aber in Wirklichkeit mehr ein Mischfresser. Auch Aas zu verdauen stellt den Verdauungstrakt des Hundes vor keine großen Probleme. Zusätzlich zum fleischlichen Anteil benötigt der domestizierte Nachfahre des Wolfes aber auch pflanzliche Nahrung in Form von Obst und Gemüse, wobei dieses nach Möglichkeit püriert (und natürlich roh) verabreicht werden sollte. Rohes Gemüse und Obst enthält wichtige Vitamine, Mineralien, Enzyme und Ballaststoffe. Allerdings ist der Hund von sich aus nicht in der Lage, diese wertvollen Inhaltsstoffe aus den Zellwänden zu lösen - daher muss es püriert (stark verkleinert) verabreicht werden (viele Hunde knabbern liebend gerne Karotten - ausser dem Knabberspaß hat der Hund jedoch nicht viel davon, die Inhaltsstoffe der Karotte werden dabei nicht oder nur ungenügend herausgelöst). Mehr zum Thema Gemüse im betreffenden Link weiter untern.

 

Die Barf-Ration setzt sich in der Regel aus einem tierischen Anteil (Fleisch, Fisch, Fette, Innereien, Knochen), der zwischen 70 und 80 Prozent der Gesamtration liegen sollte; sowie einer pflanzlichen Ration (Obst, Gemüse), die mit 20 - 30 Prozent zu Buche schlägt; zusammen. Hinzu kommen schließlich noch Zusatzstoffe wie Omega3-Fettsäuren haltige Öle, Kräuter, Milchprodukte etc., die jedoch nicht in die Berechnung der Gesamtration einfließen.

 

Die Berechnung der Gesamtration ergibt sich letztlich aus dem Gewicht des erwachsenen, normalgewichtigen Hundes (bei Unter- oder Übergewicht also am angestrebten Gewicht). Bei adulten Hunden legt man etwa 2 % des Gewichts zugrunde, somit bekommt ein 25-Kilo-Hund etwa 500g Rohfutter am Tag (bei Welpen rechnet man wegen des erhöhten Energiebedarfs etwa 4 %).

ABER ... diese Berechnung stellt nur eine Orientierungshilfe dar. Wie wir Menschen haben auch unsere Hunde unterschiedliche Stoffwechsel und Grundumsätze. So kann es passieren das ein eher träger, älterer 20-Kilo-Hund mehr Futter benötigt als sein gleichgewichtiges, jüngeres und agileres Pendant. Gerade in der Phase der Umstellung ist es wichtig, das Gewicht öfters (noch besser täglich) zu kontrollieren und so die benötigte Futtermenge zu ermitteln.

 

Der Grundgedanke beim BARF ist es, mit natürlichen und rohen Produkten ein Beutetier zu simulieren. Die Ausgewogenheit und andauernde Gesundheit wird schließlich durch abwechslungsreiche Kost und ausgewählte Zusätze erreicht.

 


Futtermenge


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Fleisch & Co


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Gemüse


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Obst


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Milchprodukte & Ei


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Kräuter


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Öle & Fette


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Zusätze


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Vorteile, Vorurteile und deren Wahrheitsgehalt




Ich weiß genau, was im Futter enthalten ist

"Rohes Fleisch macht aggressiv"


Risiko einer Magendrehung ist stark dezimiert

"Rohes Fleisch überträgt

  Krankeiten und Parasiten"


Stuhl des Hundes verbessert sich positiv in Geruch, Konsistenz und Menge

"Rohes Fleisch fördert den

  Jagdtrieb des Hundes"


Blähungen gehören der Vergangenheit an

"Barfen ist zu teuer bzw. teurer

  als Fertigfutter"


Zahnstein verringert sich bzw. entsteht erst gar nicht

"Barfen ist zeitaufwendig"


Kein übler Mundgeruch mehr

"Die Fütterung von Knochen

  ist gefährlich"


Parasiten haben kaum Überlebenschancen

"Barfen ist eine Wissenschaft für

  sich"


Das Immunsystem wird gestärkt


Besseres Allgemeinbefinden stärkt Muskulatur, Sehnen und Bänder


Barfen macht Freude...uns Menschen bei der Zubereitung, dm Hund bein fressen


Nicht jede Mahlzeit muss ausgweogen sein und alle Nährstoffe beinhalten