Der Australian Shepherd - Rassenbeschreibung


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Ursprungsland: USA

FCI-Gruppe 1: Hüte- und Treibhunde

Standard-Nummer: 342

Widerrist-Höhe:

Rüden        51-58 cm

Hündinnen  46-53 cm

 

Geschichte und Herkunft

Auch wenn es der Name zunächst vermuten lässt, der Ursprung des "Aussies" liegt nicht in Australien, sondern in Nordamerika. Australische Einwanderer führten im 19 Jhd. ihre Hunde in die Vereinigten Staaten ein und setzten diese als Hütehunde ihrer Schafherden ein. Einheimische Viehzüchter waren begeistert von den Fähigkeiten dieser Hunde. Man verpaarte die Besten der eigenen - zuvor aus europäischer Zucht importierten (Berger de Pyrenee, Collie-Rassen, etc.) - Arbeitshunde mit den Besten dieser "neuen" Hunde und setzte die "Mischlinge" vorrangig zum Hüten australischer Schafsherden ein. Die Schäfer nannten die Hunde der Einfachheit halber "Australian Shepherd" (Australischer Schäferhund) und der Name hat bis heute Bestand - eine neue Rasse war geboren.

 

Rasant verbreitete sich der Aussie in Nordamerika und die Beliebtheit der Rasse nahm stetig zu. Zunächst wurde das Augenmerk natürlich vorrangig auf das Arbeitsvermögen der Hunde gelegt, optische Merkmale standen erstmal im Hintergrund. Im Laufe der Zeit wurden aber auch die äußeren Vorzüge dieser wunderschönen und inteligenten Hunde mehr und mehr ins rechte Licht gerückt, ohne die arbeitstechnischen Merkmale des Aussies ausser Acht zu lassen.

1971 wurde die Registrierung der Rasse durch den Aiustralian Shepherd Club of America (ASCA) eingeführt. Die ASCA ist der Stammclub der Rasse und nach dem Zusammenschluss mit der IASA (International Australian Shepherd Association) im Jahre 1980 zum größten Einzelclub einer Hunderasse in Nordamerika geworden. Der Rassestandard der ASCA trat 1977 in Kraft, der AKC verfasste 1993 ebenfalls einen eigenen Rassestandard für den Aussie. Erst 1996 kannte der FCI den Australian Shephard als eigenständige Rasse an, jedoch wird der Aussie novch immer als "vorläufig angenommene Rasse" geführt.

Nicht nur edel und anmutig, sondern auch aufopferungsvolle und bedingungslose Zuneigung seinem Besitzer gegenüber - das ist der Australian Shephard.

Beste Grundvorraussetzungen also für eine große, wetweite Rassen-Karriere.



 

Typische Charaktereigenschaften

Der Australian Shepherd ist ein intelligenter Arbeitshund mit ausgeprägtem Hüte- und Schutztrieb. Fremden gegenüber tritt er oft reserviert auf, ohne jedoch Scheu zu zeigen. Er ist ein freundlicher und selbstbewußter, gleichzeitig aber auch sensibler Hund. 

Seine ihm angedachten Aufgaben geht er mit großem Eifer an, ist leichtfüßig und flink im Bewegungsablauf und eignet sich hervorragend als Reit-Begleithund oder jegliche Arten von Hundesport.

Sehr anpassungsfähig und verträglich mit Kindern und anderen Tieren ist der Aussie als Familienhund bedingungslos zu empfehlen. Für die Zwingerhaltung ist er nicht geeignet, da er die Nähe zu "seinen" Menschen sucht und diese auch unbedingt benötigt.

Sein Temperament ist nichts für "Couch-Potatoes", der Aussie fordert Beschäftigung und Auslauf und gibt sich nicht mit kurzen Gassi-Gängen zufrieden. 

 

Rassestandard

Der Aussie ein ein mittelgroßer Hund, wohl proportioniert und etwas länger als hoch.

Sein Fell ist mittellang, von glatt bis wellig, und witterungsbeständig. Halskrause und Mähne sind etwas stärker ausgeprägt, bei Rüden mehr als bei Hündinnen. Hinterseite der Vorderläufe sind leicht, Rute und Oberschenkel stärker befedert. Die Dichte der Unterwolle passt sich den klimatischen Bedingungen an.

 

Körperbau:

Beim Rüden robust und kräftig ohne derb zu wirken, mit mäßiger Knochenstärke. Hündinnen mit sehr weiblich Konturen, jedoch ohne Schwächen im Knochenbau.

 

Kopfform:

Kräftiger Kopf mit gutem Größenverhältnis zum Gesamtkörper, Schädeldach ist flach bis leicht gewölbt.

 

Augen:

Die Farbe der Augen ist  entweder brau, blau oder bernsteinfarben. Auch eine Kombination dieser Augenfarben (z.B. ein Auge braun, das andere blau) ist möglich und durchaus gewünscht und kein Fehler!

Die Augenn besitzen eine Mandelform und sind werder vorstehend noch eingesunken.

Blue merle und schwatze Hunde weisen eine schwatze Umrandung, red merle und rote Hunde eine braune Pigmentierung auf.

Der Ausdruck ist aufmerksam, intelligent, wachsam und lebhaft mit durchdringendem, aber freundlichem Blick.

 

Ohren:

Die Ohren weisen eine dreieckige Form auf mit mäßiger Größe und Dicke und sind hoch am Kopf angesetzt.

Steh- oder Hängeohren werden als schwere Fehler gewertet.

 

Korpus:

Der Rücken ist gerade, kräftig und fest. Er sollte horizontal von Widerrist zu den Hüften verlaufen.

Die Brust sollte nicht zu breit, dafür aber tief sein und an ihrem tiefsten Punkt die Höhe der Ellenbogen erreichen.

Die Rippen sind lang und gut gewölbt, der Brustkorb besitzt eine gezogene Wölbung.

 

Rute:

Gerade, naturbelassene Länge. Die Rute ist befedert.

Oder natürliche Stummelrute, dann micht länger als 10 cm (vorwiegend in USA).

Das kopieren der Rute ist in D nicht erlaubt.

 

Farben:

Anerkannte Farben sind:

BLUE MERLE  -  RED MERLE  -  einfarbig ROT  -  einfarbig SCHWARZ


blue merle    - schwarz - blau - grau - weiß gesprenkelt

red merle      - rot - braun - weiß gesprenkelt

Black               - einfarbig schwarz, ohne weiße oder kupferfarbene Abzeichen

Black Bi          - schwarz mit weißen Abzeichen

Black Tri        - schwarz mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen

Red                   - einfarbig rot, ohne weiße oder kupferfarbene Abzeichen

Red Bi              - rot mit weißen Abzeichen

Red Tri           - rot mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen

 

Keine der Farben wird einer anderen bevorzugt.

Die Blue Merles und schwarzen Hunde weisen schwarz pigmentierte Nasen, Lippen und Augenumrandungen auf, die der Red Merles und roten Hunde sind braun (leberfarben) pigmentiert.

Teilweise unpigmentierte Nasen (Butterfly Nose) bei Junghunden (unter 1 Jahr) sind nicht als Fehler zu bezeichnen wohingegen vollständig unpigmentierte Nasen (Dudley Nose) als zuchtausschließend zu bewertend ist. 

 

Hinweis:

Verantwortlich für die weißen und grauen Flecken in der Grundfarbe des Haarkleides der Blue- und Red-Merle ist das "Merle"-Gen, welches neben dem "Solid"-Gen für das Muster der Nachkommen verantwortlich ist. Da "Merle" grundsätzlich über "Solid" dominert, wird das "Merle"-Gen immer weitergegeben.

Das "Merle"-Gen ist ein sogenanntes "krankes" Gen, daher dürfen "Merle-Hunde" NICHT miteinander verpaart werden - durch das dann doppelt vorhande Gen können die Welpen blind, taub oder mit anderen Schäden geboren werden.

Trägt nur eines der Eltern-Tiere das "Merle"-Gen in sich, ist eine Verpaarung unproblematisch. Gesundheitliche Schäden werden dadurch nicht provoziert.


Rassestypische Erkrankungen

Häufig tritt der MDR1-Defekt auf, der eine Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Arzneistoffen hervorruft.