Hündin (Weimaraner)

*14. November 2013

+ 09. September 2020

Fellfarbe: Silbergrau

Gewicht: 25 kg

Widerristhöhe:  59 cm

kastriert:  ja



Malas Rudel


Frauchen



Basco

 

 

Rüde

Weimaraner

 

geb. 02. Mai 2013

Master

 

 

Rüde

Weimaraner

 

geb. 12. Feb 2014

 

 

Natascha Janke



Ich weiß es noch als wär es gerade erst ein paar Wochen her: Wir waren für Nachmittags zum Gassi verabredet. Und da ich auf dem Weg zum Treffpunkt noch im "Futterhaus" vorbeischauen wollte, fragte ich in unserer Weimi-WhatsApp-Gruppe, ob jemand vielleicht dringend etwas benötigte. Natascha bat mich ein kleines Halsband mitzubringen, das kleinste verstellbare was sie da hätten ... worauf ich mir absolut keinen Reim machen konnte. Das anschließende Telefonat brachte dann die gewünschte Aufklärung: Natascha war gerade auf dem Rückweg von einer Züchterin und hatte, zur Überraschung aller, ein kleines graues Mädel im Gepäck. Ein herrlicher Frühlingstag und Mala war natürlich die Attraktion des Tages!

So urplötzlich und unverhofft Mala den Weg in unsere kleine Weimi-Galaxie fand, so unwirklich, abrupt und tragisch endete auch ihre Zeit diesseits des Regenbogens: Als Natascha nach Hause kam, fand sie Mala regungslos neben ihrem Lieblingsplatz vor. Nur wenige Wochen vor ihrem siebenten Geburtstag verstarb Mala plötzlich und ohne vorangegangene medizinische Indikation. Drei Tage zuvor waren wir noch gemeinsam auf Wanderung, Mala war die pure Lebensfreude und auch an besagtem Morgen war nichts auffälliges zu beobachten. Ob jetzt plötzlicher Herztod oder ein Aneurysma die Ursache war ... Mala musste weder leiden noch kämpfen, es war wohl eine Sache von Sekunden.

 

Mala war ein eher zierliches, zartes Weimi-Mädchen. Zusammen mit ihrer Wurf-Schwester wurde sie als Zuchthündin "gecastet", was auch der Grund war, warum sie erst spät mit knapp 18 Wochen vermittelt wurde. Die Hoffnung, dass sie während ihrer Präge- und Sozialisierungsphase bei der Züchterin das nötige Rüstzeug für´ s Leben mitbekommen habe zerschlug sich jedoch sehr schnell - Mala war weder stubenrein noch hatte sie kaum Umwelteinflüsse und -reize kennen gelernt. Dazu hatte sie enorme Trennungsängste - in den heimischen vier Wänden war sie lange Zeit sehr unruhig und unsicher, kontrollierte; in der Angst alleine bleiben zu müssen immer wieder die Zweibeiner des Hauses, vor allem Frauchen Natascha.

Draussen, während Spaziergängen und Wanderungen, war Mala wie ausgewechselt - ein völlig anderer Hund. Vom ersten Tag an lief sie ohne Leine und orientierte sich an Basco und dem gesamten Rudel, vor allem aber an Natascha. Interessiert an ihrer Umwelt schnupperte sie sich durch die Wälder, die Nase immer im Wind oder in Höhe der Grasnarbe, einer frischen Fährte folgend -  ein aufkeimendes Jagdorgan am Ende des Nasenrückens war früh erkennbar. Allerdings blieb sie dabei immer folgsam und war schnell konsequent abrufbar.

Sie liebte es, sich im Rudel zu bewegen, kam mit allem und jedem gut klar. Meist lief sie völlig unauffällig mit dem Strom, sodass man sie kaum bemerkte - Mala war nicht die dominante Hündin sondern eher die heimliche Chefin. Sie liebte es, die "Drecksarbeit" zu delegieren: Mala hielt ständig die Augen offen bzw. die Nase in Alarmbereitschaft. Hatte sie augenscheinlich Interessantes ausgemacht achtete sie penibel darauf, dass ihr Rudel von ihrer Interaktion "Wind" bekam und schickte dann die Jungs los um nach dem Rechten zu schauen. Wofür hat man schließlich das niedere Gefolge?!

Nach und nach entspannte Mala auch in den heimischen vier Wänden und fand die so wichtige Ruhe. Dinge, die früher gar nicht oder aber nur unter viel Stress möglich waren, wurden zur Routine. Geholfen hat ihr dabei auch die Einstellung auf Medikamente nachdem eine Schilddrüsen-Unterfunktion festgestellt wurde. Diese SDU war letztlich ausschlaggebend für ihre anhaltende Unruhe und Ängstlichkeit zuhause.

So hatte sich Mala zu einer zierlichen, aber tollen Weimaranerin entwickelt. Sie stand mit Natascha in einer engen Bindung und vertraute ihr blind, schwierige Aufgaben erledigten sie gemeinsam im Rudel.

 

Es wird noch einige Zeit ins Land ziehen bis wir uns daran gewöhnt haben, dass Mala uns auf unseren Wanderungen nicht mehr begleitet. Ständig hat man das Gefühl, sie läuft hinter einem, in der Hoffnung ein Leckerli zu erhaschen ... so wie sie es immer getan hat. Unauffällig, fast unsichtbar.

Wer schon mal einen geliebten Hund verloren hat kennt diese Situationen: Alles muss sich neu einspielen, Automatismen neu ordnen - nichts ist mehr wie vorher. Und trotzdem ertappt man sich bei dem Gedanken, sie lugt gleich um die Ecke.

 

Deine körperliche Hülle ist nicht mehr da. Da ist sie nun, diese Leere die alles überdeckt. Es fühlt sich unwirklich an, surreal.

Mir wurde die Ehre zuteil, Mala vom ersten Tag ihrer Ankunft an regelmäßig zu begleiten. Und ich durfte mich am Tag ihrer letzten Etappe von ihr verabschieden.

Es tut weh. So sehr, als ob sie mein eigener Hund gewesen wäre.

 

Was bleibt ist das "Warum?". Und warum so früh? Doch niemand irdisches wird eine Antwort darauf geben können.

Bleiben wird aber auch die Dankbarkeit. Dankbarkeit, Mala kennen lernen und begleiten zu dürfen.

Die Tränen, die ich über diesen Zeilen vergieße sind echt und voller Erinnerungen - Erinnerungen, die Bestand haben werden und gleichzeitig auch ein kleines Lächeln in unsere Gesichter zaubern.

 

Run free, kleines Mädchen! Pass auf dich auf!

Wir alle werden dir ein gebührendes Andenken erhalten. 

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