"Ein gut erzogener Hund wird nicht darauf bestehen, dass Du die Mahlzeit mit ihm teilst; er sorgt lediglich dafür, dass Dein Gewissen so schlecht ist, dass sie Dir nicht mehr schmeckt. "
Helen Thomson



Schweinefleisch - Ja oder Nein?

Seit je her hält sich unter Hundebesitzern die Mär des “gefährlichen Schweinfleischs”.

Bevor wir näher auf das Thema eingehen, eines gleich vorweg: Hunde (wie auch Katzen) dürfen sehr wohl Fleisch vom Schwein fressen, allerdings niemals roh !!!

 

Erhitztes Schweinefleisch - egal ob gekocht, gegart oder gebraten - ist unschädlich für unsere Vierbeiner, die Verabreichung von rohem Fleisch hingegen kann tödliche Auswirkungen haben. Wird der Hund gebarft ist also Schweinefleisch absolut tabu!

 


Die Gründe: Schweine sind Wirtstiere des Aujeszky-Virus (oder auch Suides Herpesvirus 1 [SHV-1] genannt), benannt nach dem ungarischen Veterinär Aladár Aujeszky. Die “Aujeszkysche Krankheit” (oder auch “Pseudowut”) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die bei nahezu allen Säugetiere tödlich verläuft, der Mensch jedoch ist für den Virus nicht empfänglich.

 

Symptome: Bei Hunden und Katzen kommt es schnell zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit zentralnervösem Erscheinungsbild und danach zum Tod des Tieres. Bei Hunden tritt zusätzlich starker Juckreiz auf.

Die sogenannten „Endwirte“ scheiden zu keinem Zeitpunkt das Virus aus und müssen sich daher via Schwein angesteckt haben, eventuell auch über verseuchte Gerätschaften (z.B. ganz banal über das Messer beim Fleischer, der ein und dasselbe Messer für verschiedene Fleischsorten benutzt).

 

Bekämpfung: Die Schweinepopulation wird in Deutschland durch regelmäßige Blutentnahme überwacht.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer Impfung und wird im Ausland in stark verseuchten Gebieten angewandt. Allerdings schützt die Impfung nur vor den Symptomen, nicht vor der Infektion.
Deutschland ist Pseudowut-frei, der letzte bekannte Fall stammt aus 2009.



Lebensmittel, die nicht in den Hunde-Napf gehören

Schokolade

Für den Menschen eine Sünde wert, für den Hund ab einer bestimmten Menge ein tödliches Naschwerk: Schokolade enthält eben Koffein auch das Methylxanthin Theobromin - beide können bei Einnahme zu schweren Herzproblemen führen, je dunkler die Schokolade desto größer die Konzentration.Der Mensch besitzt ein Enzym, welches Theobromin im Körper schnell abbaut - daher ist es für den Menschen nur gering toxisch. Dem Hund (wie auch der Katze) jedoch fehlt dieses Enzym und der Konsum kann sogar tödlich sein. Beim Hund wurde die tödliche Dosis von Theobromin auf etwa 300 mg/kg Körpergewicht ermittelt, kleine Hunde können bereits nach dem Verzehr einer halben Tafel dunkler Schokolade sterben.Die Aufnahme geringer Mengen kann bereits zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall oder Erbrechen führen. 

 

Zwiebeln

Zwiebeln sind giftig für Hunde, der Verzehr größerer Mengen führt zur Zerstörung der roten Butkörperchen (Hämolyse) die eine lebensbedrohende Blutarmut auslösen kann. Vergiftungen treten ab 40 g/kg Körpergewicht auf.Zwiebeln sind Gift für den Hund, egal ob roh, gekocht oder als Pulver.

 

Walnüsse

Die Schalen der Walnuss können mit einem toxinbildenden Pilz befallen sein, der einen mit Strychnin vergleichbaren Wirkstoff beinhaltet. Dieses starke Neurotoxin (Nervengift) kann bei Einnahme zum Tod führen.

 

Rosinen bzw. Weintrauben

Noch sind die Gründe nicht gänzlich bekannt, aber Weintrauben wie auch Rosinen wirken beim Hund toxisch. Symptome sind Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen bis hin zu schwerem Nierenversagen.Rosinen sind eventuell noch gefährlicher, da sie den Giftstoff in konzentrierter Form enthalten.
Bei Verdacht auf Vergiftung durch Weintrauben oder Rosinen sollte der Hund schnellstmöglich zum Erbrechen gebracht werden. Eventuell kann man das Gift mit Hilfe von Aktivkohle im Darm binden, danach jedoch dem Tierarzt vorgestellt werden der einem drohenden Nierenversgagen vorbeugt.

 

Xylit (Süßstoff)

Dieser Süßstoff kann bei Hunden die Ausschüttung des körpereigenen Insulins deutlich steigern und so zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels führen.Erste Symptome sind (ca. 30 Minuten nach Einnahme) Schwäche, Verlust der Koordinationsfähigkeit und Krämpfe. Der Hund ist sofort dem Tierarzt vorzustellen. 

 

Katzenfutter (Naß- und Trocken-)

Katzenfutter ist ein für den Hund zu eiweißreiches Futter. Im Eiweiß ist Taurin (Aminosäure) enthalten, welches Katzen im Gegensatz zu Hunden nicht selbst produzieren können. Hunde hingegen vertragen eiweißreiches Ernährung nicht so gut - Eiweiß ist vor allem in Fleisch, Fisch oder Milchprodukten zu finden - und benötigen mehr Kohlenhydrate, welches z.B. in Gemüse, Nudeln oder Getreide zahlreich enthalten ist. Deshalb sollte der “Fleischfresser” Hund, für viele überraschend, weniger Fleisch zu sich nehmen als z.B. Nudeln oder Gemüse!

Gelegentliches “naschen” am fremden Napf schadet nicht, doch sollte eine regelmäßige Fütterung des Hundes mit Katzenfutter - gewollt oder ungewollt - vermieden werden, sonst droht eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Die Folge sind Blähungen und weicher Stuhl bis hin zu Durchfall.

Außerdem ist Katzenfutter zu energiereich und macht den Hund dick.