Fleisch & Co



Wie bereits erwähnt, sollte der Hauptbestandteil der hundischen Nahrung aus Fleisch bestehen. "Fleisch" wird aber nur als Oberbegriff, als Synonym verwand - den Hund nur und ausschließlich mit Muskelfleisch zu ernähren wäre ein fataler Fehler. Zu "Fleisch" gehören neben Muskelfleisch auch tierische Produkte wie Innereien, Knochen und Knorpel, Sehnen und Bänder, aber auch Fisch. Das Fleisch sollte nicht zu mager sein - beim barfen wird Energie primär aus Fett bezogen, weshalb der Fettanteil beim Fleisch gute 20 % betragen sollte.

"Fleisch-Sorten" sollten im Wechsel und regelmäßig gefüttert werden, denn sie enthalten essentielle und vor allem unterschiedliche Vitamine, Aminosäuren und Mineralien (manche kommen nur in Innereien vor).

Als Fleischlieferant kommen fast alle Tiere in Frage, ausser SCHWEIN !!!

Schwein, egal ob Wild- oder Hausschwein kann Träger des Aujezsky-Virus (SHV-1) sein. Eine Infektion mit dem Aujezsky-Virus hat Immer und bereits nach wenigen Tagen den Tod des Hundes zur Folge, es bestehen weder Impfstoffe noch Medikamente!

Deutschland gilt im Hausschweinbereich als Aujezsky frei - trotzdem ist durch Importe oder illegale Zuchtwege die Einfuhr von verseuchtem Fleisch niemals auszuschließen. Bei Wildschweinen sieht es anders aus, je nach Region ist der deutsche Schwarzkittelbestand zu 12 - 20 % (Quote steigend) infiziert.

Abgetötet wird das Virus durch Erhitzung über 60 °C (Kerntemperatur) - da erhitztes Fleisch aber beim BARF keine Verwendung findet, ist Schwein ein absolutes Tabu!


Ansonsten finden vor allem Rind, Geflügel, Wild (ausser Wildschwein), Lamm, Pferd, Kaninchen und Fisch gerne auf dem Speiseplan des Hundes Verwendung. Aber auch exotisches wie z.B. Strauß, Känguruh oder Elch darf verfüttert werden. Es müssen nicht alle Fleischarten gefüttert werden, aber zwei bis drei im stetigen Wechsel ist auf jeden Fall anzuraten. Wird mehr Abwechselung geboten, umso besser.

Angebotene BARF-Produkte stammen in der Regel von Tieren, die für den menschlichen Bedarf geschlachtet wurden und unterliegen somit auch der Fleischbeschau. Zum großen Teil handelt es sich dabei um Schlachtabfälle, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht auf unserem Teller landen, und daher auch wesentlich günstiger zu beziehen sind als ein Stück Filet. Der Hund allerdings benötigt im Gegensatz zu uns aber genau diese Schlachtabfälle - wie schon erwähnt, nur Muskelfleisch zu füttern wäre einseitig und ungesund.

 


Rind- / Kalbfleisch ist eher mager  und reich an Zink.

Enthält nur wenige essentielle Fettsäuren.



Geflügel besitzt eine sehr gute Verdaulichkeit und ist reich an essentilellen Fettsäuren.

Vorurteil Salmonellen: für den gesunden Hund kein Problem

Vorurteil (splitternde) Knochen: rohe Knochen können problemlos verfüttert werden, gerade Geflügelknochen sind hervorragnde Kalziumlieferanten



Pferd ist eher mager und sehr Eiweißreich, Pferdefleisch gilt als hypoallergen.

Innereien vom Pferd sollte nicht verfüttert werden (Schwermetalle).



Lamm / Schaf ist eher fett und arm an Proteinen.

Magen und Darm sollten wegen häufigem Parasitenbefall nicht gefüttert werden.

Beine (Haxen) sollten wegen Splitterungsgefahr (Röhrenknochen) nicht oder nur unter Aufsicht gefüttert werden.



Kaninchen / Hase ist reich an essentiellen Fettsäuren

Innereinen sollten wegen häufigem Parasitenbefall nicht gefüttert.

Knochen sollten wegen Splitterungsgefahr (Röhrenknochen) nicht oder nur unter Aufsicht gefüttert werden.



Fisch hat wenige Kalorien und Kohlenhydrate, hoher Gehalt an essentiellen Festtsäuren und Vitamininen sowie an Selen, Eisen, Magnesium und Kalium.

Meerwasserfische sind im Vergleich zu Süßwasserfischen reicher an Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren sowie an Selen, Zink und Jod. 

Fisch kann auch auch am Stück verfüttert werden, auch (rohe) Gräten schaden dem Hund nicht.

Süßwasserfische enthalten im Vergleich zu Meerwasserfischen meist größere Mengen des Enzyms Thiamiiase, welches als Vitamin B1-Killer bekannt ist. Allerdings kommt B1 in sehr vielen Nahrungsmitteln vor, sodass die Furcht vor einer B1 Unterversorgung unbegründet ist.

ALLE Fische, die dem menschlichen Verzehr dienen sind auch für den Hund geeignet!



Wild ist besonders fett- und kalorienarm, enthält viele Vitamine und Mineralstoffe

Magen und Darm sollten wegen häufigen Parasitenbefall nicht gefüttert werden.

Beine (Röhrenknochen) sollten wegen Splitterungsgefahr nicht gefüttert werden.



Muskelfleisch

Muskelfleisch liefert Proteine, Vitamine, Eiweiße und Fette und stellt den größten Anteil im turnusmäßigen Füttern dar - nur Muskelfleisch zu füttern wäre aber zu einseitig und führt zu einseitiger Ernährung.

Herz wird (je nach Tierart auch Magen) ebenfalls dem Muskelfleisch zugeordnet, sollten aber nicht zu häufig gefüttert werden (max. 1-2 x in 14 Tagen).

 



 

Innereien

Innereien  liefern dem Organismus Vitamin A, Biotin, Kupfer, Eisen und B-Vitamine. Allerdings sind Innereien wie Niere und Leber auch die Entgiftungsanlagen des Körpers und enthalten somit auch Schwermetalle u.ä. - allerdings sind Innereien wie die Leber "nur" der Filter, gespeichert werden die Schadstoffe überwiegend im Fettgewebe.

Man kann die Innereien-Ration zwar auf einmal füttern, nicht alle Hunde vertragen dies aber sonderlich gut und reagieren evtl. mit Durchfall. Dann empfiehlt es sich die Ration auf 3-4 Mahlzeiten zu verteilen,

Blättermagen und grüner Pansen vom Rind gehören zwar ebenfalls zu den Innereien, sollten aber unabhängig von anderen Innereien einmal die Woche als ganze Ration gefüttert werden. Auf sogenannten weißen Pansen dabei nicht zurückgreifen, dieser ist gewaschen und z.T. chemisch behandelt, ihm fehlen die für den Hund wichtigen Nährstoffe.



 

Knochen

Knochen  sind eminent wichtig für den Hunde-Organismus und sollte fester Bestandteil bei BARF sein. Zum einen dienen sie der Zahnhygiene und stärken die Kaumuskulatur, zum anderen liefern sie wichtige Vitamine, Eisen, Enzyme und Mineralien und dienen last but not least als natürliche Kalziumquelle, welches der Hund unbedingt benötigt.

Rohe Knochen (außer Röhrenknochen) sind entgegen der landläufigen Meinung ungefährlich für Hunde, dies gilt auch für Geflügelknochen und Fischgräten. Sie bieten den meisten Hunden zudem langanhaltenden Kauspaß und Beschäftigung.

Sollten aus irgendwelchen Gründen keine oder nur wenig Knochen gefüttert werden, muss unbedingt Kalzium auf anderem Wege (z.B. Eierschalen-Mehl) zugeführt werden!