Milchprodukte & Ei



Milchprodukte gehören nicht zu den natürlichen Nahrungsmitteln des Wolfes - der erwachsene Wolf wird in freier Wildbahn niemals mit Milch oder Milchprodukten in Berührung kommen.

Trotzdem spricht, bei Verträglichkeit (einige Hunde reagieren mit Durchfall) und Akzeptanz (der eine liebt es, der andere nicht) des Hundes nichts dagegen, ihn auch mit Molkerei-Produkten zu versorgen.

Angesäuerte Produkte wie Joghurt, Buttermilch etc. sind verträglicher als das Ausgangsprodukt Milch und enthalten zudem lebende Kulturen, die sich positiv auf die Darmflora auswirken (besonders nach Antibiotika-Gabe oder Durchfallerkrankungen). Ebenso sind sie gute Eiweiß- und Fettquellen und sind reich an Vitamin A und D.

Teure und schwer zu beziehende Ziegenmilch, die im Aufbau der Milch einer säugenden Hündin recht nahe kommt, ist hervorragend zur Beifütterung bei Welpen geeignet. Kuhmilch hingegen ist völlig anders aufgebaut als die Milch der Mutterhündin, worin auch die nicht seltene Unverträglichkeit von purer Kuhmilch bei Hunden begründet ist. 


Milchprodukte, die für die Hundefütterung geeignet sind: 



Frischkäse

Frischkäse ist ein angesäuertes Milchprodukt und entsteht in der Vorstufe bei der Käseherstellung.

Durch die Anreichererung von Enzymen und Milchsäurebakterien ist er für den Hund gut bekömmlich.

 


Dickmilch und Sauermilch

Dickmilch ist mit Milchsäurebakterien versehene Milch, die Laktose in Milchsäure umwandelt. Ich gebe gerne einen Schuss Dickmilch zum Futter.

 


Buttermilch

Buttermilch ist ein Nebenprodukt bei der Butterherstellung und ebenfalls ein angesäuertes Milchprodukt. Sie enthält fast alle wertvollen Bestandteile der Milch und nur noch wenig Fett.

Mit Buttermilch, rohem Eigelb, einer Prise Himalay-Salz und ein paar Kräutern lässt sich ein leckeres und gut verträgliches "Toping" erstellen.

 


Käse

Käse eignet sich nicht als Futterbestandteil beim BARF, da er je nach Art gewürzt, mit Schimmel versehen oder auf andere Art bei der Herstellung zu weit vom Ausgangsprodukt Milch entfremdet wurde.

Als Leckerli zwischendurch kann er aber gegeben werden.

 


Joghurt

Ungesüßter Joghurt ist sehr wertvoll für den Hund - er hilft eine gesunde Darmflora aufzubauen bzw. zu erhalten. Besonders nach Behandlung mit Antibiotika wird die Darmflora stark in Mitleidenschaft gezogen und eine Joghurt-Kur sehr hilfreich.

Im Joghurt sind alle wervollen Inhaltsstoffe der Miclh vorhanden und durch die zugesetzten Milchsäurebakterien ist Laktose (Milchzuker) bereits zu Milchsäure vergoren, was ihn bekömmlicher und vertäglicher für den Hund macht. 

 


Kefir

Auch Kefir ist ein angesäuertes Miclhprodukt. Zur Umwandlung der Laktose wird aber nicht wie sonst üblich Milchsäurebakteiren verwendet, sondern ein spezieller Pilz. Ein Teil des Milchzuckers wird in Milchsäure, der andere in Kohlensäure und Alkohol umgewandelt.

Trotz des minimalen Alkoholgehalts kann kefir in der Hundefütterung gut verwendet werden.

 


Hüttenkäse oder körniger Frischkäse

Hüttenkäse wird aus Milch-Lab und Milchsäurebakterien gewonnen.

Er enthält nur wenig fett, ist gut bekömmlich und wird in der Regel gerne und gut vom Hund angenommen.

 


Quark

Qaurk ist im Grunde nichts anderes als Käse ohne Reifungsprozess. Als gesäuertes Milchprodukt spricht nichts dagegen Quark hin und wieder zu füttern.

 



Milchprodukte, die für die Hundefütterung nicht oder nur bedingt geeignet sind: 



Milch

Der erwachsene Hund ist nicht in der Lage Laktose (Milchzucker) zu spalten - dies kann zu Durchfall führen. Zwar besitzt die Milch viele Nährstoffe, ist aber in der Hundefütterung ungeeignet.

Auch oder gerade Rohmilch, direkt vom Bauern und frisch gemolken, ist ungeeignet, da sie sie für den Hund gefährliche Krankheitserreger beinhalten kann.


Sahne, auch süße Sahne oder Rahm

Sahne (süßer Sahne oder Rahm) ist nicht angesäuert und sehr fetthaltig. Beides kann zu Durchfall führen - daher ist Sahne in der Hundefütterung nicht geeignet.

 


Saure Sahne

Saure Sahne wird durch die Zugabe von Milchsäurebakterien aus frischer Sahne gewonnen und ist daher (wie die süße Sahne) sehr fetthaltig. Dies kann zu Durchfall führen, wenn es der Hund aber verträgt kann sie durchaus ab und an verfüttert werden.



Eier gehören zu den Ergänzungsfuttermitteln. Sie enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe (u.a. Biotin, Vitamin B, E und B12; Folsäure, Selen, Pantothensäure) - wild lebende Wölfe plündern hin und wieder die Nester von Bodenbrütern und Ei sollte keinesfalls auf dem Speiseplan unserer Hunde fehlen.

Das rohe Ei kann man im Ganzen mit Schale verfüttern oder ein nur das Eigelb.

Eiklar alleine sollte allerdings roh nicht verfüttert werden, da im Eiklar Avidin enthalten ist, welches die Aufnahme von Biotin hemmt. Zusammen mit dem Eigelb, das genügend Biotin beinhaltet, schadet aber das Eiklar nicht.

Je nach Größe des Hundes sollte 2-4 Mal die Woche ein Ei auf dem Speiseplan stehen, ob als einzeln oder zum Beispiel mit Joghurt oder auch als schmackhafte "Soße" bleibt jedem selbst überlassen.

Eierschalen sind zudem natürliche Kalziumlieferanten und sollten vor allem dann vermehrt (fein gemahlen) verfüttert werden, wenn der Hund keine oder nur wenig fleischige Knochen erhält. Mehr dazu im Kapitel Zusätze.